Jan Masschelein-Jörg Ruhloff-Alfred Schäfer (a cura di), Erziehungsphilosophie im umbruch. Beiträge zur Neufassung des Erziehungsbegriffs

Beltz – Deutscher Studien Verlag, Weinheim 2000, pagine 262, € 29,00  


“Erziehung” gehört heute zu den besonders fragwürdigen pädagogischen Konzepten. Zwar werden angesichts angeblicher Orientierungslosigkeit der Jugend verstärkt öffentliche Erziehungsprojekte in Gang gesetzt. Gleichzeitig ist jedoch ein tief sitzendes Misstrauen gegen die aufklärerische Überzeugung unverkennbar, daß Erziehung der Schlüssel zur Humanität sei. Proklamationen des “Endes der Erziehung” stehen neben solchen eines erhöhten, insbesondere ethisch motivierten Erziehungsbedarfs. Angesichts dieser Situation ist eine grundsätzliche Besinnung auf den Begriff und die Möglichkeiten von Erziehung heute nötig. Die “Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie” der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft stellt mit dem vorliegenden Banddreizehn Beiträge vor, in denen vor dem Hintergrund bedenkenswerter Traditionen ein Neubeginn des Erziehungsdenkens angebahnt wird. Erziehungsphilosophische Analysen der gesellschaftlichen Transformationen, die Beziehung zwischen Erzieh ung und Bildung sowie das Verhältnis der Generationen sind die drei Zentren, von denen her der Umbruch im Erziehungsdenken unter verschiedenen inhaltlichen Akzentuierungen in den Blick gerückt wird.

Beschreibung

In dreizehn Beiträgen wird angesichts tiefgreifender Umbrüche im Selbstverständnis der Menschen und ihrer gesellschaftlichen Formationen eine grundsätzliche Neubestimmung des Problems der Erziehung angebahnt. “Erziehung” gehört heute zu den besonders fragwürdigen pädagogischen Konzepten. Zwar werden angesichts angeblicher Orientierungslosigkeit der Jugend verstärkt öffentliche Erziehungsprojekte in Gang gesetzt. Gleichzeitig ist jedoch ein tief sitzendes Mißtrauen gegen die aufklärerische Überzeugung unverkennbar, daß Erziehung der Schlüssel zur Humanität sei. Proklamationen des "Endes der Erziehung" stehen neben solchen eines erhöhten, insbesondere ethisch motivierten Erziehungsbedarfs. Angesichts dieser Situation ist eine grundsätzliche Besinnung auf den Begriff und die Möglichkeiten von Erziehung heute nötig. Die "Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie" der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft stellt mit dem vorliegenden Band dreizehn Beiträge vor, in denen vor dem Hintergrund bedenkenswerter Traditionen ein Neubeginn des Erziehungsdenkens angebahnt wird. Erziehungsphilosophische Analysen der gesellschaftlichen Transformationen, die Beziehung zwischen Erziehung und Bildung und das Verhältnis der Generationen sind die drei Zentren, von denen her der Umbruch im Erziehungsdenken unter verschiedenen inhaltlichen Akzentuierungen in den Blick gerückt wird. Mit Beiträgen von René Vincente Arcilla, Micha Brumlik, Helmut Heim, Martina Koch, Pierangelo Maset, Jan Masschelein, Norbert Meder, Hartmut Meyer-Wolters, Roland Reichenbach, Norbert Ricken, Arnold Schäfer, Alfred Schäfer, Christoph von Wolzogen.

Contributi: Arnold Schäfer: Erziehung im Aspekt der Enttraditionalisierung – Norbert Ricken: Aber hier, wie überhaupt, kommt e sanders, als man glaubt. Kontingenz als pädagogische Irritation – Martina Koch: »Pädagogische Performativität« als struktureller Kontext erziehungstheoretischer Arbeit – Pierangelo Maset: Philosophische Hypotheken der ästhetischen Erziehung – Hartmut Meyer-Wolters: Zum Zusammenhang von Fremderziehung und Selbsterziehung. Überlegungen im Anschluß an Descartes und Montaigne – Roland Reichenbach: Im Kampf der Hypergüter: Der Dilettatismus des Menschen und seine erziehungsphilosophische Relevanz – Alfred  Schäfer: Scham und Selbst – Norbert Meder: Überlegungen zu Wolfgang Cramers philosophischer Grundlegung des Bildunggedankens – Christoph von Wolzogen: Autopoiesis und Bildung. Zum Verhältnis zwischen »Erziehung« und »Bildung« mit Blick auf Natorp, Kant und den Konstruktivismus – Helmut Heim: Wandel des Generationenverhältnisses – Wandel der Erziehung? Zum Problem der generationelle Begründung von Erziehung – Jan Masschelein: Die Zeit der Generationen – René Vincente Arcilla: Generation and the Postmodernist Anxiety of Influence – Micha Brumlik: Moralität in der Zeit – Probleme einer intergenerativen Ethik.

Jan Masschelein: Jan Masschelein, Jg. 1956, Studium der Pädagogik und Philosophie in Leuven und Frankfurt a.M. Professor für Fundamentale Pädagogik an der Universität Leuven seit 1994.

Jörg Ruhloff: Jörg Ruhloff, Jg. 1940, Studium der Pädagogik, Philosophie und Archäologie in Münster, Mainz und München. Seit 1979 Prof. für Systematische/Hirstorische Pädagogik an der Universität Wuppertal. Forschungsschwerpunkt: Theorie und Geschichte skeptischer und problematisch-vernünftiger Pädagogik.

Alfred Schäfer (1951). Diplom in Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Köln; ordentliche Professur für Systematische Erziehungs-wissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Dekan des Fachbereichs Erziehungswissenschaften.